Nun ist unser Ostsee-Urlaub schon zwei Jahre her, und ich habe euch bis heute noch nicht gezeigt, wie schön wir es da eigentlich hatten.
Wir waren zwei Wochen im (sehr nordischen) Spätsommer dort und haben auf einem tollen Naturcampingplatz gezeltet. Dieser befindet sich auf dem hintersten Zipfel einer Halbinsel, gut zwölf Kilometer vom nächsten kleineren Örtchen entfernt, das man nur über ein düsteres Waldstück und sich ewig ziehende, einsame Landstraßen erreicht.
Da der Minimarkt auf dem Platz so spät im Jahr leider schon geschlossen hat, war unsere nächste Einkaufsmöglichkeit ein kleiner, etwa 15 Radminuten entfernter Bauernladen. Dort konnten wir aus Eigenherstellung Brot, Obst, Gemüse und Aufstriche kaufen, alles andere wurde mit prallgefüllten Fahrradtaschen im Örtchen besorgt.
Vor Urlaubsbeginn hatten wir das zwanzig Jahre alte Zelt von J. zum Glück noch gegen ein großes 6 Personen-Tarp Tent ausgetauscht. So hatten wir praktisch eine kleine Wohnung dabei, in der wir nebst Schlaf- auch noch eine Klamotten-, Schuh- und Essensecke einrichten konnten, ohne dabei den Platz in der Mitte zu verlieren. Selbst das Anziehen im Stehen klappt in diesem riesigen Teil ganz wunderbar.
Da wir dort, so direkt am Achterwasser, den ein oder anderen Weltuntergang miterlebt haben, bei dem man das Zelt nicht hätte verlassen können, waren wir um den vielen Platz besonders froh.
Ein besonderes Gimmick des Zeltplatzes ist seine Nähe zum Wasser, so stand unser Zelt keine 10 Meter davon entfernt.
Morgens konnte man so schon beim Frühstück die Seeluft schnuppern, während man am Abend direkt vom Zelt aus ein bombastisches Sonnenuntergangsfarbenspiel erleben konnte.
An den Unwettertagen sah das dann so aus:
In Zinnowitz:
So sah es direkt hinter unserem Campingplatz aus, dort sind wir abends gern spazieren gegangen:
Hier geht es zum kleinen Strand des Zeltplatzes:
Zuletzt gab es soviel Sturm und Unwetter, dass alle bis auf uns mit ihren Behausungen weiter in den Wald hineinzogen. Seht ihr das kleine Graue da in der Bildmitte? Das sind wir. Erst in der letzten Nacht haben auch wir dann die Segel gestrichen, da es klang, als würden die Kiefern über uns jeden Moment das Zelt unter sich begraben. Soviel bedrohliches Knacken und Knarzen.
Nach einem langen Radeltag habe ich dann tatsächlich einmal mit dem Vegetariertum gebrochen und ein ordentliches Wildsalamibrot gefuttert. Dazu eiskalte Himbeerlimonade. Und das alles in einem kleinen, sehr hutzeligen Privatgarten mit angrenzendem Café, in dem Katzen und Gänse wuselten und fröhliche, dicke Schweinchen sich nebenan im Schlamm suhlten.
Das Kind, dass diese Zwiebel gemalt hat… Nun ja.
Wir besuchten auch das Landwirtschaftsmuseum. Klingt vielleicht erstmal nicht so spannend, war aber ziemlich toll dort. Weil wir die letzten Gäste an diesem Tag waren, führte uns der Besitzer noch ganz persönlich herum, nahm uns mit auf die Geflügelwiese und deckte uns richtig ordentlich mit Gemüse ein. Als er hörte, dass wir aus dem Rheinland stammen, legte er auch noch einen Becher Grafschafter Zuckerrübensirup obendrauf, den er aus seiner privaten Vorratskammer holte. Unserer war - als einer der liebsten Campingfrühstücksbestandteile - just an diesem Morgen ausgegangen, und wir waren im örtlichen Supermarkt leider nicht fündig geworden.
So fuhren wir mit Fahrradtaschen voller Kürbis, Pflaumen, Eier, Tomaten und weltbestem Frühstücksaufstrich nach Hause und haben uns sehr über soviel Gastfreundlichkeit gefreut.
So sieht ein ordentlicher Kräutergarten aus:
Nebelfeld auf der späten Heimfahrt.
Richtig sonnige, heiße Tage hatten wir leider nur wenige, die wurden dann aber dafür in vollen Zügen genossen.
Hier noch ein kleiner Blick hinter die Kulissen (ja, auf denen sind wir tatsächlich gefahren:
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